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Wachteln halten im eigenen Garten? Ja, das geht. Sehr gut sogar!
In diesem Artikel erkläre ich dir alles, was Du wissen musst.
Wir fangen an mit grundsätzlichen Gedanken, reden über den Stall das Futter, das Wasser, Legenester und viele Dinge mehr, die wichtig sind zu wissen.
Wachteln halten im eigenen Garten – alles was Du bei der Wachtelhaltung beachten solltest
Wachteln im eigenen Garten halten – Grundsätzliches
Bevor man darüber nachdenkt, Wachteln selbst zu halten, sollte man sich bewusst werden, dass die Tiere versorgt werden müssen.
Auch wenn die Haltung nicht viel Aufwand macht, aber man muss dennoch jeden Tag nach den Tierchen schauen.
Wenn man weiterhin in den Urlaub fahren möchte oder übers Wochenende mal nicht zu Hause ist, dann braucht man jemanden, der sich kümmert.
Nur wenn man das gewährleisten kann, sollte man sich Tiere anschaffen.
Hat man niemanden, der während des Urlaubes die Tiere in ihrem Zuhause versorgen kann, sollte man sich einen mobilen Wachtelstall kaufen bzw. selbst bauen, dann kann man die Tiere auch in einen anderen Garten stellen.
Da der Stall identisch ist und man ihn im eigenen Garten eh regelmäßig verrückt, stört das die Wachteln überhaupt nicht.
Wachteln im eigenen Garten halten – der Stall
Wachteln fühlen sich am wohlsten, wenn sie einen Stall mit Freigehege haben.
Dazu eigenen sich mobile Wachtelställe hervorragend. Diese kann man regelmäßig umsetzen.
Wir haben unseren Stall aus unbehandeltem Holz gebaut, welches wir von Möbeln übrighatten.
Hier findest Du eine Bauanleitung, die wir als Grundlage genommen haben:
Man kann die Maße je nach verfügbarem Holz etwas abwandeln.
Wir haben auf die Rollen verzichtet und tragen den Stall zu zweit.
Ursprünglich wollten wir auch eine automatische Tür einbauen, aber unsere Wachteln gehen nachts nie in den Stall und bleiben lieber im Gras.
Sie gehen nur zum Fressen hinein und kommen danach sofort wieder heraus.
Deshalb habe ich keine Tür mehr am Stall.
Wir haben 5 Hennen und einen Hahn im Stall.
Das ist einerseits ein gutes Verhältnis von Hennen zu Hahn und andererseits auch passend für die Größe des Stalls.
Grundsätzlich kann man auch einen Stall kaufen, das spart Arbeit beim Bau.
Man sollte jedoch die Maße genau anschauen, denn oft sehen die angebotenen Artikel größer aus als sie tatsächlich sind.
Was braucht ein Stall, damit sich eine Wachtel wohlfühlt?
Sie braucht einen schattigen Platz, möchte windsicher ruhen können, einen trockenen Platz für das Futter und natürlich dauerhaft frisches Wasser.
Oft wird beschrieben, dass der Stall ein Sandbad haben muss. Wachteln pflegen ihr Gefieder indem sie sich im Sand wälzen und den Sand auch auf ihren Rücken werfen.
Das ist sehr lustig anzusehen. Ich habe kein Sandbad mehr im Angebot, da sie sich in der Erde Mulden scharren und sich darin wälzen.
Zusätzlich bekommen sie von mir noch lockere Erde mit Ameisen eingestreut.
Die Ameisen fressen sie sofort und nutzen die lockere Erde dann für ihr Sandbad.
Wenn der Stall höher gelegen ist und unter dem Stall ein schattiges Plätzchen vorhanden ist, benötigt man natürlich eine kleine Leiter, damit sie zum Stall hochlaufen können.
Hier mal mein Stall von außen:
Wachteln im eigenen Garten halten – das Futter
Es gibt für Wachteln spezielles Wachtelfutter. Man kann aber auch Hühnerfutter nehmen.
Man sollte nur darauf achten, dass das Futter nicht zu große Körner oder Pellets hat.
Ansonsten gibt es bei Wachteln wie auch bei Hühnern einen Unterschied zwischen Legefutter und Aufzuchtfutter.
Wachteln sind etwa mit 8 Wochen legereif, sodass man mit etwa 8 Wochen auf Legefutter umstellen sollte.
Vorher sollte man unbedingt Aufzuchtfutter verwenden, da die Zusammensetzung auf die Bedürfnisse des jeweiligen Alters abgestimmt ist.
Das Futter sollte immer in einem Futterautomaten im Stall – also geschützt vor Regen stehen.
Je nach Futterbedarf und Anzahl der Tiere kann man die Größe entsprechend wählen. Für 6 Wachteln reicht ein kleines Gefäß.
Das Futter reicht mehrere Tage und rutscht automatisch nach.
Die Futterautomaten haben auch den Vorteil, dass das Futter nicht schmutzig werden kann. Nimmt man andere Gefäße, trampeln sie auf das Futter drauf und lassen ihre Hinterlassenschaften darauf fallen.
Hier mal ein Produkt mit meiner Empfehlung:
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Ich habe für meine Hühner, Wachteln und die Küken unterschiedliche Futterautomaten.
Beim Kerbl Produkt hat man den Vorteil, dass man es leicht öffnen kann. Außerdem befinden sich keine Plastikteile am Deckel, die abbrechen können.
Wenn man sich ein neues anschafft, dann lieber die praktischste Variante.
Qualitativ sehr hochwertiges Biofutter mit meiner Empfehlung ist dieses hier:
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Neben dem Körnerfutter brauchen legende Wachteln unbedingt auch Futterkalk.
Wenn dem Futter keiner beigemischt ist, dann sollte man ihn zusätzlich geben.
Beim von mir empfohlenen Futter ist das schon drin.
Bei einem mobilen Stall kann man den Wachteln zusätzlich Frischfutter zur Verfügung stellen.
Das ist für die Gesundheit der Tiere sehr wichtig. Besonders gern fressen sie Löwenzahnblätter und Klee.
Wenn der Bereich abgefressen ist, schiebt man den Stall einfach weiter.
Gleichzeitig halten die Wachteln den Rasen dort kurz.
Im Tierfutter ist kein tierisches Eiweiß mehr enthalten.
Damit keine Mangelerscheinungen entstehen, brauchen die Tierchen auch Insekten.
Lästige Ameisen kann man zum Beispiel gut verfüttern.
Von mir bekommen sowohl Wachteln als auch Hühner regelmäßig im Sommer Ameisenpuppen. Sie stürzen sich sofort darauf.
Wachteln im eigenen Garten halten – das Wasser
Wasser sollte immer ausreichend zur Verfügung gestellt werden. Auch hier gibt es Spender.
Die Bauweisen sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.
Auch hier habe ich verschiedene Modelle zu Hause.
Bei den meisten hat man ein Stülpgefäß, welche man auffüllt, den Deckel darauf steckt und dann umdreht.
Bei den größeren Gefäßen hebt man teilweise nur den Deckel hoch und gießt direkt ins Innere der Tränke.
Bei den kleinen Gefäßen ist das nicht der Fall. Das Kerbl Produkt ist sehr zuverlässig und zu empfehlen.
Ich habe auch ein kleines anderes, bei welchem das Wasser schlecht nachläuft.
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Wachteln im eigenen Garten halten – automatische Tür?
Wir haben an unserem Stall eine Tür gehabt.
Ursprünglich hatten wir vor, das einfache Brettchen gegen eine automatisch öffnende Tür auszutauschen.
Unsere Wachteln nutzen den Stall aber eigentlich nur um zum Futter zu gelangen.
Abends suchen sie sich eine Kuhle unter dem Stall. Daraufhin heben wir dann auf eine automatische Tür verzichtet.
Bei der Bauanleitung des Stalls wurde eine empfohlen.
Hier sollte man einfach abwarten, ob die Wachteln abends in den Stall gehen oder nicht.
Schließlich kostet die Tür einiges.
Bei unseren Hühnern ist das anders. Sobald es dunkel wird, gehen sie in den Stall.
Da macht die automatische Tür echt Sinn.
Wachteln im eigenen Garten halten – Legenester für Wachteln?
Im Gegensatz zu Hühnern brauchen Wachteln keine vorbereiteten Legenester.
Sie lassen die Eier irgendwo liegen.
Das ist einerseits praktisch, da ein ganz einfacher Stall völlig ausreicht.
Andererseits liegen die Eier im Außenbereich mehr oder weniger verteilt herum.
Deshalb sollte man den Außenbereich nicht zu groß dimensionieren.
Auch muss man bedenken, dass man die Eier jeden Tag dort auch irgendwie herausholen muss.
Wachteln können gut fliegen und sind auch ganz schnell auf und davon.
Der Stall muss von oben immer geschlossen sein.
Das erschwert natürlich die Eiersuche.
Durch die Sprenkelung der Eier, sind sie wirklich gut getarnt.
Hat man aber schon öfters Eier gesehen, hat man dann schon einen Blick dafür.
Wachteln im eigenen Garten halten – das Sandbad
Für die Gefiederpflege ist ein Sandbad essenziell.
Haben sie ein Außengehege, nutzen sie den Boden, machen sich Kuhlen und genießen dort ein Staubbad.
Man kann ihnen auch lockere Erde zur Verfügung stellen. Bei Stallhaltung brauchen sie definitiv ein Sandbad.
Wachteln im eigenen Garten halten – Legeleistung
Im ersten Lebensjahr legen Wachtelhennen bei guter Gesundheit und gutem Futter jeden Tag ein Ei.
Auch das sollte man bei der Anzahl der Hennen beachten. Bei 5 Hennen hat man pro Woche 35 Eier.
Die Legeleistung nimmt ab, wenn es zu kalt ist und die Tage zu kurz werden.
Die Henne nimmt dann weniger Futter auf, verbraucht gleichzeitig für sich mehr, sodass nicht mehr genug für das Ei übrig ist.
Mit künstlichem Licht und einem warmen Stall kann man die Legeleistung künstlich beeinflussen und hat auch im Herbst/Winter/zeitigem Frühjahr Eier.
Allerdings sollte man bedenken, dass die Legeleistung auch so schon enorm für eine so kleine Wachtel ist.
Eine Legepause ist zum Wohl des Tieres auf jeden Fall ratsam.
Wachteln im eigenen Garten halten – Überwinterung
Wachteln sind nicht heimisch, sondern stammen aus Japan.
Auch unsere heimischen Wachteln sind im Winter in wärmeren Ländern. Sie vertragen Temperaturen bis -10 Grad, sollten aber lieber über 5 Grad gehalten werden.
Im ersten Winter habe ich sie im Gewächshaus überwintert.
Bei Minusgraden habe ich ihnen eine Wärmequelle hineingestellt.
Außerdem hatten sie schöne Salbeistauden, ausreichend Heu und einen zusätzlichen Holzunterstand.
Sie haben das Gewächshaus nicht nur unkrautfrei gehalten sondern auch gleichzeitig gedüngt.
Windgeschützt waren sie auch. Grundsätzlich geht die Überwinterung im Gewächshaus solange der Winter keine langen Kahlfröste hat.
Schnee stört nicht, denn dieser dämmt sehr gut. Allerdings sind die warmen Tage im Februar/März ein Problem.
Im Gewächshaus wird es schnell sehr warm, was die Wachteln nicht so gut vertragen.
Dann muss man sie schnell ins Außengehege umsetzen, was wiederum deutlich kälter ist.
Mittlerweile haben sie ein abgetrenntes Abteil im Hühnerstall. Das ist bis oben vergittern, sodass sie nicht zu den Hühnern können.
Da sowohl Hühner als auch Wachteln nicht zimperlich mit den Artgenossen umgehen, kann man Wachteln und Hühner nicht zusammen in einem Stall unterbringen.
Die Wachteln sind viel kleiner und würden von den Hühnern eingeschüchtert und gehackt werden.
Wachteln im eigenen Garten halten – wieviel Aufwand machen Wachteln?
Grundsätzlich ist der Pflegeaufwand gering.
Man geht einmal täglich zum Eier holen, gibt frisches Wasser und schaut nach dem Futter.
Etwa einmal pro Woche wird der Stall umgesetzt. Säubern des Stalls ist sehr einfach, wenn man einen mobilen Stall hat und sie sich hauptsächlich auf der Wiese bewegen.
Man kehrt Kot- und Futterreste einfach mit einem Besen heraus.
Im Vergleich zu anderen Tieren ist der Aufwand wirklich sehr gering.
Allerdings muss man immer bedenken, dass man auch jemanden braucht, der sie während des Urlaubs versorgt.
Ein mobiler Stall lässt sich grundsätzlich in jeden Garten stellen. Wir haben unsere Wachteln auch schon bei Freunden in den Garten gestellt.
Wer Futter und Wasser gibt, ist unseren völlig egal und dass es ein anderer Garten war, hat sie auch nicht interessiert.
Insofern ist das für Freunde, Bekannte oder Verwandte die einfachste Lösung.
Außerdem freut sich der Urlaubsversorger über die Eier und wird die Wachteln gerne übernehmen :-).
Wachteln kaufen – Wo ist das am besten möglich?
Private Züchter bieten besonders im Mai und Juni Wachteln an.
Das ist eine gute Möglichkeit Hennen und Hähne erwerben zu können.
Legehennen kann man aber auch auf dem Geflügelhof kaufen.
Man sollte sie auf jeden Fall nicht als kleine Küken kaufen, denn die Küken brauchen noch Wärme.
Im Außenstall kann man weder eine Wärmelampe noch eine Wärmeplatte aufstellen.
Deshalb sollten die Tiere immer mindestens 6 Wochen alt sein.
Wachteln im eigenen Garten halten – braucht man einen Hahn?
Hennen legen auch ohne einen Hahn Eier.
Es hat keinerlei Auswirkungen auf die Legeleistung, ob ein Hahn dazu ist oder nicht.
Wir haben einen Hahn dazu, da wir befruchtete Eier im Brutautomaten ausgebrütet haben.
Hat man das nicht vor, reichen Hennen aus. Schließlich verbraucht der Hahn auch Futter :-).
Für die Eigenversorgung mit Wachteleiern, kann ich die Haltung im eigenen Garten nur empfehlen.
Der Aufwand ist gering und über die Zeit machen sich die Anschaffungskosten bezahlt.
Außerdem habe ich immer mal wieder Wachteleier verschenkt, was immer gut ankommt.
Liebe Grüße,
Christina
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Hallo und vielen Dank für den Erfahrungsbericht. So könnte ich mir auch vorstellen Wachteln zu halten. Wie schützt ihr die Wachteln vor Mardern und Füchsen, wenn sie nicht im Stall übernachten?
Das Gehege ist rundherum mit stabilem Drahtgeflecht geschützt, was ohnehin notwendig ist, damit die Wachteln nicht wegfliegen. Je nach Standort kann es passieren, dass Marder oder Fuchs versuchen durch Scharren unter das Gehege zu kommen. Das kann man mit Ziegeln oder Steinplatten verhindern. Legt man diese unten an das Gehege, sind die Wachteln sicher. Auch Gehwegplatten aus Beton kann man nehmen.
Hallo, erstmal möchte ich sagen das die Beschreibungen wirklich sehr gut sind. Ich habe mir vor 14 Tagen Wachteln geholt. Sie befinden sich in einem Außengehege in dem ein Stall steht, dieser ist ca. 60cm vom Erdreich hoch entfernt. Ab und an gehen sie auch über die Leiter rein, das ist aber sehr selten. Selbst bei Starkregen rennen sie lieber draußen rum. Nun mache ich mir etwas Sorgen das sie die Nässe nicht vertragen. Oder denken Sie das ist kein Problem die gehen schon rein wenn es ihnen zu frisch wird?
Hallo Marcus, manchmal sind Wachteln unbelehrbar und bleiben auch bei schlechtem Wetter draußen, was jedoch durchaus auch problematisch werden kann. Da kann man versuchen einen kleinen Unterstand zum Beispiel aus Rinde oder Reisig aufzustellen. Das nehmen sie dann sogar gerne an. Also einfach bissl probieren, was sie annehmen. Vielleicht wäre es auch eine Option, unter den Stall in geringerer Höhe noch ein Brett anzubringen, was als Unterschlupf dient. Viel Erfolg!