Im Winter oder auch im Frühjahr eigenes Gemüse essen, kann man nur, wenn man es frisch ernten kann oder Lagermöglichkeiten hat. Aber nicht jeder Keller eignet sich zur Lagerung. Zu hohe Temperaturen und zu trockene Luft lassen das Gemüse schnell welken. Für Topinambur hingegen braucht man gar keinen Keller.
Topinambur anbauen – Ein leckere Wintergemüse, dass du unbedingt kosten solltest
Inhaltsverzeichnis
Wintergemüse Topinambur – so beginnt der Anbau
Es gibt viele verschiedene Sorten. Nicht alle schmecken sehr gut, es gibt auch Sorten, die nicht überzeugen. Deshalb macht man es sich ganz einfach, wenn man Topinambur kauft. Ist man mit dem Geschmack zufrieden, kann man ihn anschließend anbauen. Dabei ist es egal, ob man die Knollen im Frühjahr oder im Herbst in die Erde legt. Dazu macht man eine kleine Mulde und deckt etwa 5 Zentimeter Erde darüber. Wobei Topinambur sehr anspruchslos ist und es auch gar nicht übel nimmt, wenn es tiefer oder flacher in der Erde steckt. Nur sollte man es nicht zu tief eingraben, sonst gräbt man es zum Schluss genauso tief wieder aus.
Wintergemüse Topinambur – so treibt es aus
Im Frühjahr treiben die Knollen dann aus. Man sieht dann die grünen Blätter aus der Erde stoßen. Optisch könnte man sie auch für Blätter einer Sonnenblume halten. Das liegt daran, dass Topinambur sehr eng mit der Sonnenblume verwandt ist. Es macht einen Haupttrieb und teilweise kann es auch im späten Sommer blühen. Das ist aber auch wieder sortenabhängig, denn bei mir kam bisher nie eine Blüte.
Auch die Stängel sind der Sonnenblume sehr ähnlich. Sie sind rau und stabil. Je nach Sorte kann die Pflanze locker bis über 2 Meter groß werden und Seitentriebe bilden. Je höher die Pflanze ist, umso größer sind Blätter und umso dicker ist auch der Stängel. Hier kommt es aber auch immer darauf an, wann man die Knollen in die Erde gelegt hat, denn bei spätem Anbau wachsen die Pflanzen nicht mehr so hoch. Manchmal dauert es auch etwas länger, bis die Knollen austreiben.
Topinambur anbauen – wann kann man ernten?
Man darf nicht zu früh ernten, denn die Knollen legen im Herbst noch einmal kräftig zu. Außerdem gibt es im Herbst auch viele andere Gemüsesorten, weshalb man Topinambur ruhig noch in der Erde lassen kann. Die Knollen vertragen Frost hervorragend, sodass man über den Winter oder im zeitigen Frühjahr bei frostfreiem Boden ernten kann. Das ist grundsätzlich auch zu empfehlen, denn in der Erde bleiben die Knollen frisch. Nimmt man sie heraus und lagert sie ein, welken sie sehr schnell.
So sehen Mitte Februar geerntete Knollen aus:
Für die Ernte zieht man kräftig an den Stängeln und dann hat man oft schon alle Knollen mit den Wurzeln daran. Die Knollen kann man dann einfach abbrechen:
Die kleinen Knollen kann man dann einfach wieder in die Erde zurücklegen und abdecken und so für den neuen Anbau nutzen. Dazu muss man nicht die großen verwenden. Es gibt übrigens Knollen mit violetter und gelber Schale. Innen sind sie jedoch identisch.
Topinambur anbauen – welchen Standort brauche ich?
Topinambur ist recht anspruchslos. Man sollte allerdings einen schönen sonnigen Platz wählen. Da die Pflanzen schnell bis zu 2 Meter hoch werden können, sollte man beachten, dass sie Schatten werfen. Deshalb eignen sie sich sehr gut an der Nordseite des Beetes. Die Nährstoffversorgung sollte grundsätzlich ganz gut sein. Düngen muss man nicht.
Topinambur anbauen – wieviel Aufwand muss ich im Sommer einplanen?
Eigentlich muss man gar keine Zeit im Sommer einplanen. Die Knollen wachsen ganz von allein. Anfangs sollte man darauf achten, dass die Pflanzen nicht überwuchert werden. Haben sie aber erstmal ordentlich Fuß gefasst, hat man nichts mehr zu tun. Das ist sehr praktisch, denn man steckt tatsächlich nur anfangs Zeit in die Vorbereitung des Beetes und zupft etwas Unkraut.
Topinambur anbauen – was kann schief gehen?
Je nachdem wann man die Knollen steckt und wie schnell sie austreiben, kann es sein, dass die Pflanzen recht klein bleiben und nicht viele Knollen bringen. Auch kann es natürlich passieren, dass Nagetiere wie Wühlmäuse sie schmackhaft finden und fressen. Aber im Grund kann man nicht wirklich etwas falsch machen.
Topinambur anbauen – Die Verwendung
In erster Linie baut man Topinambur natürlich für den Eigenbedarf an. Man kann die Stängel und Blätter allerdings auch für Nager als Futter verwenden. Auch die Knollen werden gern gefressen. Ich teile meinen Topinambur immer mit den Kaninchen. Sie liegen Blätter und Stängel und einen Teil der Knollen bekommen sie auch.
Aufgrund der sehr guten Erntemöglichkeit im Winter, kann man Topinambur zu Recht als Wintergemüse bezeichnen. Auch wenn man es schon im Herbst ernten und essen kann. Aber gerade in den Wintermonaten hat man nicht viel frisches, selbst angebautes Gemüse.
Die Knollen kann man sehr vielseitig verwenden. Wir mögen Auflauf am liebsten. Dazu werden die Knollen geschält, eine Bechamelsauce mit Knoblauch gewürzt und dann über die Scheiben in der Auflaufform gegossen.
Probiert den Anbau einfach selbst aus und seht, wie einfach es ist, selbst Gemüse anzubauen. Vielleicht interessieren Euch auch meine Beiträge zu anderem Wintergemüse wie Wirsing und Feldsalat.
Viel Spaß!
Liebe Grüße,
Christina
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Ich habe auch Topinambur im Garten. Ein super-einfach anzubauendes Wintergemüse.
Ein Ergänzung zur Verwendung zum Essen: Apfel-Topinambur-Salat ist knackig-frisch und köstlich!
Sonja