Kräutergarten – mit wenig Aufwand Geschmack in die Küche bringen
Inhaltsverzeichnis
Kräutervielfalt – wo kann ich Kräuter anbauen?
Die Voraussetzungen sind mit einem eignen Garten natürlich besser, aber auch auf dem Balkon kann man Küchenkräuter anbauen. Besonders gut eignen sich dazu einjährige Kräuter wie Basilikum oder Dill. Mehrjährige Kräuter überstehen oft den Winter nicht gut. In Balkonkästen friert die Erde bei Frost zu schnell durch, sodass Wasser für die Wurzeln nicht mehr verfügbar ist. Damit vertrocknen die Kräuter. An geschützten Stellen kann man mit viel Laub den Frost etwas abschirmen. Solange der Winter nicht allzu streng ist, funktioniert das ganz gut.
Im Garten gibt es verschiedene Stellen, wo man Kräuter pflanzen kann. Ich habe Petersilie, Wurzelpetersilie und Sellerie immer auf dem Beet. Dill, Basilikum, Gewürzfenchel und Schnittknoblauch habe ich im Gewächshaus, der Rest ist auf Kräuterbeeten verteilt.
Kräutervielfalt – die Kräuter und ihre Anbautipps
Petersilie und Wurzelpetersilie:
Beides säe ich im Beet aus. Wurzelpetersilie ernte ich im Herbst, die andere Petersilie bleibt über den Winter stehen, damit ich im Frühjahr noch ernten kann. Auch bei frost- und schneefreiem Wetter im Winter kann man ernten. Wer es sich einfach machen möchte, kann fertige Pflanzen kaufen. Petersilie möchte eine leichte durchlässige Erde und eignet sich auch zum Anbau in Töpfen.
Schnittlauch und Schnittknoblauch:
Schnittlauch und Schnittknoblauch gehören zu den mehrjährigen Kräutern und treiben jedes Jahr wieder neu aus. Beides vermehrt sich recht gern durch Samen. Macht man die Blüten nicht ab, keimen die Samen im nächsten Jahr. Schnittknoblauch habe ich schon viele Jahre im Gewächshaus zusammen mit den Gurken. Das verträgt sich gut. Die Feuchtigkeit, die Gurken brauchen, mag der Schnittknoblauch auch. Er wächst sehr üppig, sodass man bei warmen Temperaturen wöchentlich schneiden kann. Beide vertragen etwas Schatten, sind aber nicht konkurrenzstark. Unterkraut muss man regelmäßig, hauptsächlich im Frühjahr entfernen.
Dill:
Egal ob spezieller Blattdill und der klassische Dill, wächst dieser im Gewächshaus besonders zart. Ich habe eigentlich das ganze Jahr über welchen stehen. Im Sommer lasse ich ihn blühen, damit die Samen sich dann von allein aussäen und keimen. Reicht mir das nicht, säe ich in Reihen neuen Dill aus.
Frisch ausgesäter Dill:
Dill Anfang Mai mit Aussaat im Herbst:
Reifende Dillsamen:
Gewürzfenchel:
Gewürzfenchel ist eine mehrjährige Pflanze, die ab dem zweiten Jahr bis 1,50 oder 1,80 Meter hoch werden kann. Eine Pflanze habe ich im Gewächshaus stehen, die wird 2 Meter hoch. Gewürzfenchel hat eine Pflahlwurzel, also eine starke Wurzel, die nach unten wächst. Höchstens als Sämlinge lässt er sich umpflanzen. Größere Pflanzen gehen oft ein. Deshalb sollte man ihn in Töpfen aussäen und dann an den richten Platz pflanzen. Im Gewächshaus und teilweise auch auf dem Beet samt er sich aus, keimt aber eigentlich nur, wenn die Samen auf ein freies Stück Erde fallen. Man verwendet die Blätter oder die reifen Samen.
Salbei und Lavendel:
Beides sind Zwergsträucher. Sie mögen einen sonnigen Standort und vertragen Trockenheit gut. Man erntet hauptsächlich im Herbst die Triebe, kann einzelne Blätter aber auch über das Jahr verteilt abmachen.
Majoran und Dost:
Majoran und Dost (wilder Oregano) sind eng miteinander verwandt. Bei Majoran muss man etwas aufpassen, damit er auch tatsächlich nach Majoran schmeckt. Ich habe sowohl „normalen“ Majoran als auch Gold-Majoran. Der normale Majoran schmeckt wie Dost, hingegen hat der Gold-Majoran das typische Aroma. Deshalb ernte ich im Grund nur Gold-Majoran und lasse den anderen für die Insekten blühen. Gold-Majoran hat die Tendenz, sich durchaus über die Jahre hinweg auszubreiten. Da kann man aber auch mal etwas abstechen und verschenken.
BILD 6
Gold-Majoran:
Dost:
Minze:
Es gibt viele verschiedene Minzesorten. Wer Interesse daran hat, kann durchaus etwas im Gartenfachmarkt stöbern. Ich habe eine klassische Pfefferminze und eine Basilikum-Minze. Nicht jede Minze ist jedermanns Geschmack. Deshalb empfiehlt es sich, mit den Fingern vorsichtig an den Blättern zu reiben und zu riechen. Ist der Geruch angenehm, passt auch der Geschmack. Auch bei Pfefferminze sollte man nach dem Geruch gehen. Ich habe mir eine ausgesucht, die mir richtig gut gefällt:
Thymian:
Auch bei Thymian gibt es unterschiedliche Sorten. Es gibt Zitronen-Thymian mit einem zitronigen Aroma. Kaskaden-Thymian ist herber im Geschmack und den klassischen Thymian. Ich habe bei mir aktuell nur Kaskaden-Thymian. Der hat sich wahnsinnig ausgebreitet, sodass man viel zum Kochen und für Tee abbrechen und trocknen kann. Außerdem lässt er sich ganz leicht durch kleine Zweige, die man in die Erde steckt vermehren.
Rosmarin:
Rosmarin verträgt keinen strengen Winter. Besonders schlimm ist Kahlfrost ohne Schnee. Entweder man packt Zweige darum, um ihn zu schützen, hofft auf einen milden Winter oder wohnt in einer milderen Region. Sehr schön finde ich im Frühjahr die Blüte:
Bärlauch:
Bärlauch ist ein klassischer Frühblüher. Er möchte gerne im Halbschatten stehen. Unter Obstbäumen mit Laub breitet er sich gut aus. Man sollte nur einzelne Blätter ernten, um die Pflanzen nicht zu sehr zu schwächen und auch nur vor der Blüte. Mit der Blüte hat er dann eine abführende Wirkung. Die Blüten reifen zu Samen, die dann aussamen.
Estragon:
Estragon ist ein ausdauerndes Kraut, welches optimal für ganz trockene Standorte geeignet ist, wie beispielsweise im Regenschatten vom Balkon. Allerdings gelingt das nur, wenn es nicht im Topf gedeihen muss. Im Topf muss es genauso häufig wie andere Pflanzen gegossen werden. Es breitet sich auch aus, sodass man ab und zu hier und da etwas abstechen muss. Es wird bis 1,50 Meter hoch, sodass es eher im Hintergrund gepflanzt werden sollte.
Zitronenverbene, Currykraut und Cistrose:
Diese Kräuter nicht frostempfindlich und können nur im Kübel angebaut werden. Fallen die Temperaturen im Herbst unter 4 Grad, muss man die Töpfe mit ins Haus nehmen. Über den Winter darf man das Gießen nicht vergessen. Sie sollten nicht zu warm stehen, 10 bis 14 Grad reichen völlig aus. Nach dem Winter sollte man sich einen Regentag aussuchen, um sie an das Sonnenlicht zu gewöhnen und möglichst erstmal einen Standort mit halbtägiger Sonne wählen.
Kerbel und Koriander:
Beides gedeiht sehr gut in Töpfen. Es sind einjährige Pflanzen, die man problemlos aussäen kann. Sind die Samen reif, kann man sie ernten und erneut aussäen oder bei Koriander verwenden.
Kräutervielfalt – Fazit
Es gibt eine ganz Menge unterschiedlicher Kräuter. Oft ist der Anbau gar nicht schwer und der Platzbedarf gering. Auch kann man sich mit Töpfen über den Sommer auch ganz gut mit frischen Kräutern versorgen. Auf jeden Fall liefert eine Vielfalt an Kräutern nicht nur unterschiedliche Gewürze und damit mehr Abwechslung in der Küche sondern sorgt auch für abwechslungsreiche Tees im Winter. Wer mehr zum Thema Kräuter trocknen und haltbar machen lesen möchte, wird hier fündig.
Hast Du bereits eigene Kräuter im Garten, kannst Du gern Deinen eigenen Kräuterlikör machen. Wie das geht, erfährst Du hier.
Liebe Grüße,
Christina
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