Bodenverbesserung für Gemüseanbau – wann sollte der Boden verbessert werden?
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Legt man auf langjähriger Wiese ein Beet an, ist der Boden oftmals schon bestens für den Gemüseanbau geeignet. Nur wenn der Boden sehr tonhaltig ist, also schlickerig und bei Trockenheit sehr fest wird und sich kaum zerbröseln lässt, dann sollte man etwas tun. Auch sehr sandiger Boden ist ungünstig, da dieser das Wasser nicht gut hält und die Pflanzen dann zu wenig Wasser bekommen.
Problematisch ist hauptsächlich auch dann der Boden, wenn durch den Hausbau der Gartenbereich auf vorheriger Baustelle genutzt werden soll. Dann ist der Boden sehr durchmischt. Die mineralischen Bestandteile aus tieferen Bodenschichten wurden mit dem Oberboden gemischt. Der Boden sieht dann so aus:
Bodenverbesserung für Gemüseanbau – so sollte die Erde des Beetes aussehen
Gemüse wächst umso besser, je dunkler und humushaltiger der Boden ist. Auch sollte er eine feinkrümelige Struktur haben, die Wasser schnell aufnimmt. Damit kann der Regen viel besser in den Boden eindringen und tiefere Bodenschichten erreichen. Die Erdkrümel sollten sich bei Trockenheit noch immer zerbröseln lassen.
Bodenverbesserung für Gemüseanbau – was tun, wenn der Boden zu sandig oder zu tonhaltig ist?
Zu sandiger Boden speichert zu wenig Wasser. Regen sickert zu schnell hindurch. Zu tonhaltiger Boden ist schlickrig. Wasser fließt zu schlecht ab, sodass die Pflanzen zu nass stehen. Bei Kartoffeln oder Möhren kann das zu Fäule führen. Gleichzeitig nimmt der Boden bei Trockenheit Wasser sehr schlecht auf. Ähnlich verhält sich Boden von Grundstücken mit kürzlichen Baumaßnahmen. Die mineralischen Bodenschichten sind nach oben gekommen und der Humusgehalt ist zu gering.
Bei all diesen Varianten kann und sollte man den Boden verbessern. Kurzfristig geht das sehr gut, indem man den Boden 1:1 mit Blumenerde mischt. Blumenerde hat meist keine mineralischen Bestandteile, sondern besteht aus Humus gemischt mit Resten abgestorbener Pflanzen. Oft sieht man noch die Reste von Grünschnitt oder Rinde, die nicht ganz zersetzt wurden:
Blumenerde ist für die Anzucht von jungen Pflanzen aus Samen und für Zimmerpflanzen geeignet. Gemüse sollte man nicht dauerhaft in Blumenerde wachsen lassen. Auch hat sie den Nachteil, dass die matschig wird, wenn sie zu nass ist. Gemischt mit mineralischem Boden hat man eine gute Grundlage geschaffen.
Jahr für Jahr sollte der Boden weiter verbessert werden, denn die Bodenorganismen zersetzen die Blumenerde weiter, sodass man im nächsten Jahr wieder Pflanzenreste zuführen sollte. Das geht zum Beispiel mit Rasenschnitt, den man im Herbst mit dem Boden mischt. Möchte man den Boden mit vielen Nährstoffen anreichern, dann ist Mist optimal. Dieser ist im Frühjahr teilweise zersetzt.
Mit Kaninchenmist angereichertes Beet:
Frischer Mist sollte niemals auf ein Beet mit jungen Pflanzen. Er enthält Stoffe, die den Pflanzen schaden. Deshalb sollte man entweder länger gelagerten Mist nehmen oder den Mist im Herbst einarbeiten und kann dann im Frühjahr pflanzen. Auch Beerensträucher oder Rhabarber freuen sich im Herbst über eine Mistgabe auf den Boden.
Man sollte aber immer im Blick haben, was man im nächsten Jahr anbauen möchte. Bei allem Wurzel- oder Knollengemüse sollte man auf Mist im Herbst verzichten, weil man sonst Fraßspuren kleiner Bodenorganismen darin hat. Bei Bohnen und Erbsen kann man auch auf Mist verzichten. Diese Leguminosen können mit Knöllchenbakterien den Luftstickstoff im Boden anreichern. Damit ist eine Grunddüngung für das nächste Jahr auch vorhanden.
Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis und Melonen gedeihen viel besser, wenn der Boden eine ordentliche Mistmenge im Herbst bekommen hat. Auch Komposterde liefert viele Nährstoffe. Wer weder Kaninchen noch Hühner hat, kann bei Landwirtschaftsbetrieben nach Mist fragen.
Egal ob Mist oder Kompost, beides fördert auch die Menge an Regenwürmern und anderen Bodenorganismen. Regenwürmer sorgen für einen lockeren Boden. Damit sie dauerhaft im Boden bleiben, muss immer wieder totes Pflanzenmaterial als Futter vorhanden sein. Kaffeesatz eignet sich übrigens auch sehr gut als Futter für Regenwürmer.
Für einen optimalen Boden braucht man etwas Geduld. Je nach Ausgangsboden kann das 3 bis 4 Jahre dauern. Aber selbst im ersten Jahr ist der Boden schon für den Anbau geeignet.
Liebe Grüße,
Christina
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